21. September 2012

Damensolo - ein Abend auch für Buben und Füchse

Richard Lifka liest ab 19:00 Uhr aus seinem Kriminalroman "Doppelkopf" Die Qualifizierungsoffensive Rheingau-Taunus lädt im Rahmen des Deutschen Weiterbildungstages Unternehmer/innen und Führungskräfte zu einer "etwas anderen" Autorenlesung mit R. Lifka ein. Der Abend bietet neben Spannung kurze knackige Informationen rund um das Thema Weiterbildung und das Beratungsangebot der Qualifizierungsoffensive. Das Team der Buchandlung Libera hält eine Literatusauswahl zu Weiterbildungsthemen vor - schließlich soll sowohl der "private" als auch der "berufliche Kopf" voll auf seine Kosten kommen.
Die Veranstaltung richtet sich an Unternehmen.

Veranstaltungsort:
Buchandlung Libera
Aarstraße 249, 65232 Taunusstein Taunusstein
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Kontakt:
Qualifizierungsoffensive Rheingau-Taunus
06128 927724

Weitere Hinweise:
Die Veranstaltung ist kostenlos - die Plätze sind begrenzt. Bitte unbedingt anmelden unter 06128 927776

Es geht um mehr als um Lösegeld

 

Richard Lifka präsentiert heute Wiesbaden-Krimi bei Hugendubel

 

Richard Lifka präsentiert heute um 20.30 Uhr (Einlass ab 20 Uhr) seinen neuen Kriminalroman “Doppelkopf” in der Buchhandlung Hugendubel, Kirchgasse/Luisenstraße.
Zusammen mit dem Schauspieler Klaus Krückemeyer gestaltet der Autor eine interaktive Lesung. Richard Lifkas neuer Roman spielt in Wiesbaden und führt den Leser auf knapp 300 Seiten  in die Welt des Scheins und der Scheine. Während der Detektiv in einem bundesweiten Versicherungsbetrug ermittelt, wird die Ehefrau eines Wiesbadener Bankdirektors unter mysteriösen Umständen entführt. Was zunächst wie eine gescheiterte Erpressung aussieht, entpuppt sich als ein ausgeklügelter Plan, hinter dem mächtige Kräfte die Fäden ziehen. Es geht um wesentlich mehr, als um läppische zwei Millionen Euro Lösegeld. Wie beim Kartenspiel Doppelkopf stellt sich erst nach und nach heraus, wer zusammenspielt.

www.lifka.de, www.hugendubel.de

Publiziert am 30. August 2012 von sensorWI

“Ninus Hagen war empört” Warum ein Krimiautor und sein Ermittler noch immer gerne rauchen

 

lifka_richard_foto22.08.2012 - WIESBADEN

Autor Richard Lifka hat einen neuen Wiesbaden-Krimi geschrieben. Wir berichteten über „Doppelkopf“ als Fortsetzung eines authentischen lokalen Falls in „Sonnenkönig“ (2010). Vor seiner Lesung am 30. August bei Hugendubel nimmt Richard Lifka Stellung zu Thema und den Figuren seines Buches.

Herr Lifka, muss man das Spiel Doppelkopf kennen, um Ihren Krimi zu verstehen?

Nein und ja. Natürlich versteht man die Geschichte, auch ohne die Regeln des Spiels zu kennen. Wer allerdings selbst Doppelkopf spielt, für den ergibt sich ein weiteres Vergnügen.

Wie kamen Sie darauf, das Spielmuster Doppelkopf auf die Dramaturgie eines Romans zu übertragen?

Ich spiele Doppelkopf schon viele Jahre. Was mich daran reizt, ist das Detektivische: nach und nach herauszubekommen, wer spielt mit wem, wer ist dein Freund, wer dein Gegner. Wie im echten Leben gibt es dabei Enttäuschungen, weil man auf die falsche Karte gesetzt hat, entpuppt sich der vermeintliche Freund als Feind und umgekehrt. Also die beste Grundlage für einen Krimi.

„Doppelkopf“ verfolgt den Wiesbadener Fall um den inzwischen verurteilten früheren Aegis-Media-Manager Aleksander Ruzicka „Sonnenkönig“ in zweiter Runde. Gab es nach dem ersten Buch Reaktionen aus dem Gefängnis?

Keine, die bis zu mir gedrungen sind, außer ein paar Episoden mit den Rechtsanwälten der Media AG. Allerdings muss ich sagen, dass der Fall Ruzicka, genauso wie die realen Hintergründe in „Doppelkopf“, nur einige Parallelen mit der Wirklichkeit haben. Reale Ereignisse sind lediglich Anstöße für mich, weitergehende oder auch neue Geschichten zu fantasieren.

Ihre Figurenvorlage Ruzicka ist als Chefredakteur der Gefangenenzeitung in der JVA Eberstadt ja eine Art Kollege geworden - was hätte Ihr Ermittler Ninus Hagen dazu gesagt?

Als Ninus Hagen davon erfuhr, war er empört. Denn, wenn ein Ganove in so eine Position kommt, hat er logischerweise auch Vergünstigungen. Ruzicka selbst sagte vor ein paar Wochen in einem Interview, dass er sich in der Justizvollzugsanstalt Eberstadt sehr wohl fühle und es ihm an nichts mangle. Was man mit solchen Vergünstigungen anfangen könnte, erfährt Hagen sehr schmerzlich.

Warum darf Ihre Hauptfigur gesellschaftspolitisch inkorrekt weiterhin rauchen?

Vielleicht, weil sein Erschaffer selbst gerne immer noch raucht, oder Hagen als spätgeborener 68er es nicht lassen kann, sich gegen unsinnige gesellschaftliche Normen zu wehren.

Ninus Hagen wohnt in der Neugasse und hält sich gern in der Umgebung auf. Was macht die Atmosphäre dieses Innenstadtviertels aus?

Ich denke es ist ein Mix aus Nostalgie, Gedenken früherer Zeiten, wo es wirklich ein Innenstadtleben gab, aus Bequemlichkeit, nicht für jeden Espresso an der Bar zehn Kilometer weit fahren zu müssen und der Faszination der erhaltenen Altstadtstadthäuser, ihren grandiosen Fassaden und den großzügigen Räumen.

Wenn die Wiesbadener Gesellschaft Ihren Roman liest - welches Bild bekommt sie von sich?

Ich denke, dass die Personen, die im Roman auftauchen, viel von Wiesbadens Facettenreichtum widerspiegeln. Auf der eine Seite die mondänen, von Geld, Macht- und Prestigegier geprägten Menschen, auf der anderen die zahllosen Nationalitäten, die hier zusammentreffen. Ganz davon abgesehen, dass es noch lebenslange Freundschaften gibt, die in einer überschaubaren Stadt wie Wiesbaden vielleicht leichter zu pflegen sind als in München, Hamburg oder Frankfurt.

Ihr Autorenblick auf Paare ist äußerst skeptisch - was machen die in Ihrem Buch falsch?

Finden Sie? Ich habe mir so große Mühe gegeben, die Liebenden zusammenzubringen. Aber Sie haben Recht. Ich finde es in unserer Zeit sehr schwer für zwei Menschen, sich ein gemeinsames Leben vorzustellen, durch alle Höhen und Tiefen. Zu verlockend klingt das Versprechen von Freiheit, individueller Selbstverwirklichung, totalem Erlebnis und was dem modernen Menschen noch so alles geboten wird. Da ist wenig Platz und Zeit, sich auf andere einzulassen, sich der Zweisamkeit zuliebe einzuschränken.

Frauen wiederum können hier mehr als Kaffeekochen - was kennzeichnet deren Stärke?

Ich bin schon immer davon überzeugt, dass Frauen mehr können, als Haushalt und Kindererziehen, dass Frauen, wenn sie die Möglichkeit haben, stark, sehr stark sein können, ohne dabei ihre Weiblichkeit zu verleugnen.

Warum muss ein Krimi mit Toten enden?

Von der Geschlechterfrage direkt zur Mord und Totschlag! Er muss nicht mit Toten enden, aber die eine oder andere Leiche braucht es schon. Die Tötung eines Menschen ist das schlimmste Verbrechen, das es gibt. Es ist eine Extremsituation für alle. Eine nicht mehr rückgängig zu machende Tat. Es wirft alle Beteiligten aus der Bahn. In dieser Ausnahmesituation lasse ich meine Figuren handeln, hier kommt vieles an die Oberfläche, werden Gefühle, Triebe und Instinkte freigesetzt.

Wird zu Ihrer Lesung bei Hugendubel am 30.8. eine Romanfigur auftauchen?

Ja. Sogar doppelt. Als Romanfigur und als real existierender Mensch. Ich meine Klaus Krückemeyer, der nicht nur mit mir zusammen die Lesung gestalten wird, sondern es auch irgendwie geschafft hat, sich in die „Doppelkopf“-Handlung zu schmuggeln.

Das Interview führte Viola Bolduan.

20. August 2012

Buchpräsentation bei Hugendubel

30.08.2012 Beginn: 20.30 Uhr

Richard Lifka & Klaus Krückemeyer

präsentieren
„Doppelkopf“

Buchhandlung Hugendubel
Kirchgasse 17
65185 Wiesbaden

Einlass ab 20.00 Uhr
Eintritt 8,- € 

19. August 2012

Am Promistand auf der Wiesbadener Weinwoche




zusammen mit Carsten Eichner, Susanne Kronenberg und Alexander Pfeiffer


Richard Lifka Neuer Krimi „Doppelkopf“


Auch wer nicht Karten spielt, freut sich an Wiesbadens krimineller Energie. Natürlich nur, sofern sie fiktiv bleibt, also zwischen zwei Buchdeckeln. Und da lebt in Wiesbaden einer, der sich auskennt und das lokale Krimi-Lesepublikum seit Langem mit erfundenen skandalösen Umtrieben und auf der Gegenseite sympathischen Ermittler-Skurrilitäten versorgt.
Erfunden? Ganz aus der Luft gegriffen ist der Stoff der Geschichten eben nicht. Autor Richard Lifka hatte in „Sonnenkönig“, seinem ersten Kriminalroman in eigener Regie (nach verschiedenen mit Partnern) 2010 den Wiesbadener Prozess gegen die Agentur Aegis Media und dessen Manager Aleksander Ruzicka zum Thema genommen. „Ich versuche immer, Wirklichkeit und Fiktion zu verknüpfen“, hatte der 57-Jährige kommentiert. Dieser „Sonnenkönig“ freilich bot noch mehr: neue Figuren als ermittelnde Kommissare und Privatdetektive. Ein Ninus Hagen aus der Neugasse hatte den alten Schnüffler Frederic Feuerbach einfach abgehängt.
Feuerbachs Nachspiel
So fit und verliebt der Neue auch sein mag - Feuerbach hat nach seinen drei Wiesbadener Fällen unbedingt ein Nachspiel verdient. Deshalb ermittelt der Alte jetzt auch weiter - exklusiv für diese Zeitung in Lifkas monatlichem „Viertelkrimi“. Und kommt höchstens in Besprechungen wie diesen dem neuen Helden in die Quere. Der wird‘s verschmerzen - denn er selbst trainiert ja auch die Fortsetzung.
Ninus Hagen also, Barbesucher, Schlagzeug-Spieler und unbeirrbarer Raucher, folgt einer weiteren Drehung des vorangegangenen „Rolozko“-Falls. Und steht wieder mitten im Team mit Kommissar Wanninger, dem Kaffee-Experten, Lena, der unerschrockenen Lesbe, und Carla, die sich am Ende des letzten Buches auf die richtige, nämlich seine Seite geschlagen hatte.
Wiesbadener Gesellschaft
Der alte Fall geht weiter, weil der inhaftierte Oberschurke noch immer draußen seine Handlanger und ihm verpflichtete Stützen in der Wiesbadener Gesellschaft hat.
Es fängt anscheinend harmlos an - mit einem Autodiebstahl bei noch verdeckten Karten. Wie auf sie rein spieltechnisch reagiert werden sollte, wird einleitend erklärt. Doppelkopf-Unkundige verstehen den folgenden Prolog besser - als einen Hilfeschrei von unbekannt. Dann aber geht‘s chronologisch voran drei Wochen lang von einem Silvestertag bis zum Showdown am 23. Januar. In dieser Zeit werden geografisch Räume von Wiesbaden in den Rheingau und nach Frankfurt vermessen. London bleibt des Liebespaars privates Zwischenspiel; eine Bootsfahrt auf dem Mittelmeer betrügerische und tödliche Angelegenheit der Gegenseite. Die Verknüpfung von „Wirklichkeit und Fiktion“ neigt sich dem Letzteren zu.
Entführung, Erpressung, Explosion - Wiesbadens kriminelle Energie hat Fantasie. Das Ermittlerteam pflegt indes seine Schrulligkeiten, sitzt am liebsten in der Goldgasse und smalltalkt mit Schmackes. Seine bunten Charaktere und deren frotzelnder Umgangston gehören zum Markantesten dieses Buches, dessen Lektüre leicht fällt - ob auf dem Balkon oder auf Reisen. Nur: Doppelkopf sollte man schon spielen können.

Wiesbadener Kurier 03.08.12

17. August 2012

Viertelkrimi Nr. 2 erschienen

Klettern ohne Seil kann gefährlich sein

Ihre Hand tastete über den Fels, rutschte ab, suchte erneut. Das linke Bein, fast bis auf Brusthöhe angewinkelt, drückte sie gegen einen Vorsprung, streckte sich und erreichte eine kleine Spalte. Dann sprang sie hinunter. Landete zielsicher auf dem crashpad, das allerdings wegen der Hanglage wegrutschte. Im letzten Moment gelang es ihr, sich an einen Strauch zu klammern. Sie atmete schwer. Kein besonders gutes Absprunggelände, dachte sie noch … weiterlesen

19. Juli 2012

Sieben Sätze von Seite 7 (aktuelles Manuskript, noch in der Rohfassung)

Aber der Stachel zwickte. Konnte ich mit jemandem darüber sprechen? Den Kollegen? Irene, Braun? Es ergab sich dann, als ich meinen Bruder Robert anlässlich der Geburtstagsfeier meines Vaters im August 1986 traf. Er studierte zu dieser Zeit in Iaşi Mathematik und Physik. Aus meinem kleinen zappeligen Brüderchen war ein ernsthafter, kritisch analysierender Mann geworden, in dem es brodelte, voller Wut und Hass auf die Regierenden, das korrupte System und die Apathie der Rumänen. Ich sehe ihn noch heute vor mir stehen. Hoch aufgewachsen, schlaksig, blondes strähniges Haar, die Hände zu Fäusten geballt. 

18. Juli 2012

Viertelkrimi Nr. 1 erschienen

Domschatz im Denkmal
Frederic Feuerbach, Detektiv aus Leidenschaft, verließ nach seinem allmorgendlichen Frühstück das Café Klatsch. Die ersten Strahlen der aufziehenden Frühlingssonne zwängten sich durch die noch kahlen Äste der Bäume in der Eltviller Straße und wärmten sein Gesicht. Er schlenderte bis hoch zum 2. Ring um über die Assmannshäuser- in die Oestricher Straße zu gelangen. Als er sich dem Bauarbeiterdenkmal näherte, sah er dort zwei Polizisten stehen, die auf den unteren Teil starrten. Der Sockel war beschädigt ... weiterlesen

Nach fünf Minuten fällt ein Schuss

RL

 

Wiesbadener Kurier Stadtausgabe vom 18.05.2012, Seite 18

Von Viola Bolduan
Wiesbaden . Wer kennt das Letzebuerger Literaturhaus in Mersch? Die Luxemburger. Sie nennen es CNL, weil sie ja auch Französisch können: also sich gern im Centre national de littérature aufhalten. Jetzt aber waren auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Wiesbaden und anderen hessischen Städten zu Besuch und lernten es kennen. "Sehr erfolgreich, sehr schön" sei ihr dreitägiger Aufenthalt gewesen, berichtet Richard Lifka nach Rückkehr der zwölf Autoren aus Luxemburg. "Krimi DeLuxe 2012" haben die luxemburgischen Kollegen das Treffen genannt. Sie nämlich luden die Deutschen ins Literaturhaus und -archiv von Luxemburg in Luxemburg (wir berichteten). Aus Wiesbaden folgten Christiane Geldmacher, Susanne Kronenberg, Alexander Pfeiffer, Karsten Eichner und Richard Lifka der Einladung.

Letzenbuerger schreiben still


Sie wussten schon: Die Luxemburger, die Ende der 90er Jahre für sich den Letzebuerger Krimi entdeckten - aber wenige außer ihnen - wollten an Erfahrungen der Wiesbadener teilhaben. Denn hier gibt es eine unter dem Namen "Dostojewskis Erben" organisierte Autorengruppe. In Luxemburg, so Richard Lifka, schreibt man noch meist still vor sich hin und kennt seine Mitstreiter nicht. Das soll sich künftig ändern. Die Letzenbuerger wollen sich nun gleichfalls zusammentun. Dass sie und ihr Literaturhaus organisieren können, haben sie für die Besuchsgruppe vergangene Woche unter Beweis gestellt. "Alles hat supergut funktioniert", erzählt Lifka. In Workshops haben die Deutschen über den Buchmarkt, Autorengruppen und Konstruktionsarten einer Kriminalgeschichte referiert. Die Gastgeber revanchierten sich mit einem Empfang in der deutschen Botschaft. Und weil das Luxemburger Land sehr überschaubar ist und sich fast alle untereinander kennen, standen die Textarbeiter dabei locker mit Ministern zusammen.
Und auch die öffentliche Lesung aller Beteiligten war für die Gäste gewöhnungsbedürftig. Was die Luxemburger - wieder in ihr Französisch fallend - "Contre-la-montre" nennen, heißt: Nach fünf Minuten Sprechzeit fällt ein Schuss. Und wenn auch mitten im Satz - der Nächste ist dran. Ob nun auf Deutsch oder Letzenbuergisch. Im Unterschied zu den Gästen aus Rhein-Main können die Luxemburger beides und darüber hinaus eben auch noch Französisch.
Da die Krimikollegen jetzt mit Netzwerken beginnen und die Wiesbadener "nette Menschen" in Luxemburg getroffen haben, werden Dostojewskis Erben ihre neuen Freunde im nächsten Jahr nach Wiesbaden einladen. Schließlich gibt es auch bei uns ein Literaturhaus.