FLÖRSHEIM Mit einer so großen Resonanz auf das Angebot der Schreibwerkstatt "MordVersuch - Oder wie schreibe ich einen Krimi" hatte die Leiterin der Stadtbücherei, Brigitte Raddatz, nicht gerechnet. Sie musste viele Interessenten auf eine Warteliste setzen. Jetzt treffen sich acht Teilnehmer und drei "Gasthörer" an drei Samstagen mit dem freien Journalisten und Krimi-Autor Richard Lifka mit dem Ziel, eine eigene Kriminalgeschichte zu entwickeln.
"In der Realität töten Frauen mit Gift, Männer mit Waffen. Doch in meinen Ausbildungskursen im `Syndikat Rhein-Main` für angehende Autoren kann ich keinen Qualitätsunterschied zwischen Frauen und Männern feststellen", so Lifka, der unter dem Pseudonym "Elka Vrowenstein" publiziert. Entwickelten Frauen eine Geschichte eher von einer Person, so wählten Männer lieber ein Ereignis für ihren Krimi.
"Schreiben kann man lernen, Kreativität aber ist nicht zu vermitteln", begrüßte Richard Lifka seine Schüler, die bis aus Weilburg und Frankfurt gekommen waren. 90 Prozent beim Schreiben sei "Handwerkszeug", fünf Prozent Kreativität und weitere fünf Prozent "Disziplin und Schweiß".
Am Samstag ging es in der ersten Runde um Theorie, Plotentwicklung, und Ideenfindung. Am nächsten Wochenende lernen die Schreibwerkstatt-Teilnehmer viel über Erzählerhaltung, Erzählweise und Stil. Am letzten Vormittag werden die Geschichten, die als "Hausaufgaben" verfasst wurden, ausgefeilt. Am Ende dieses Krimi-Schreibseminars steht die Präsentation am 26. März um 20 Uhr in der Bücherei. Dann werden die besten Kurzkrimis vorgestellt. Dazu werden Richard Lifka und seine Kollegin Susanne Kronenberg aus ihren eigenen Werken vorlesen.