PREISTRÄGER Jörg Ultsch gewinnt mit „Robinson“ den Kurzkrimi-Wettbewerb von Buch Habel
Seine erste veröffentlichte Geschichte steht in der Kurzkrimi-Sammlung „Mörderisches Wiesbaden 5“. Im Band, der in diesem Jahr im Auftrag von Buch Habel für die Drucklegung vorbereitet wird, kommt ein Kurzkrimi von ihm noch einmal vor - diesmal als der beste unter allen Einsendungen. Jörg Ultsch ist Sieger im Wettbewerb der Buchhandlung für den Kurzkrimi-Preis 2010 (Verleihung am 6. 11., während der Kriminacht 20.30 Uhr bei Buch Habel).
Für den Schreibtisch
Dabei hat sein Beruf eigentlich so gar nichts mit Literatur zu tun: Der 43-Jährige ist Jurist und arbeitet für eine Bank in Frankfurt, absolviert daneben ein Aufbaustudium in Heidelberg. Viel Fahrerei für einen, der in Bad Soden lebt. Deshalb, so sagt Jörg Ultsch, kam er in letzter Zeit auch gar nicht mehr zum Schreiben. Der prämierte Kurzkrimi „Robinson“ habe schon etwas länger gelegen, bis ihn der Wettbewerb in diesem Sommer zu einer Teilnahme animiert habe. Nein, ein „Auftragsschreiber“, sei er nicht; keiner, der einen Aufruf braucht, um sich literarisch mit einem Thema zu befassen. „Ich schreibe für meinen Schreibtisch“, in dem in anderer Schublade auch ein „unfertiger Roman“ schlummert.
„Robinson“ also - Titel der Geschichte über eine tödlich endende Begegnung von Banker und Penner auf einer Frankfurter Main-Brücke - ist „vor der Finanzkrise“ verfasst, wiewohl Atmosphäre und Metaphorik des Krimis punktgenau auch eine aktuelle gesellschaftliche Stimmung wiedergeben.
Wie schön, meint er, wenn „viele Interpretationen“ möglich seien. Dass in seinem Kurzkrimi ein Broker zu Tode kommt (oder auch nicht, da er als Ich-Erzähler ja wieder auftaucht), wolle keinen Berufsstand diskriminieren, dem er schließlich selbst angehört. Das Umfeld im Krimi hat er gewählt, weil er es - tätig im Stiftungsmanagement - aus Erfahrung kennt.
Und darüber hinaus kennt er sich gut in Literaturgeschichte aus. Erste Schreiberfahrungen hat Jörg Ultsch während seiner juristischen Ausbildung in Los Angeles Anfang 2000 gesammelt, als er dort amerikanische Drehbuchautoren kennenlernte. Das Szenisch-Filmische, die schnellen Schnitte faszinierten ihn. Den lakonischen, auf Knappheit reduzierten Stil trainierte er in Deutschland auf verschiedenen Schreibseminaren weiter. Übrigens auch unter Leitung von Autor Horst Eckert, der drei Tage vor der Preisverleihung bei Buch Habel, ebenfalls am Wiesbadener Krimiherbst teilnimmt (Buchvorstellung des Trio Mortale am 3. 11. im Literaturhaus).
Unter seinen Lieblingsautoren nennt er Franz Kafka, dessen Meisterschaft in der Darstellung des „Düsteren, Verlorenen, Ausweglosen“ Jörg Ultsch verehrt und Edgar Allan Poe - ein Vorbild für alle Autoren, die sich dem Schrecklichen und Rätselhaften verschreiben und ein Wegweiser auch für die Komposition von Texten.
Und wie geht Jörg Ultsch selbst vor, wenn er eine Geschichte konzipiert? An jedem Anfang steht das Thema, sagt er, danach der Entwurf des Aufbaus, schließlich die sprachliche Ausarbeitung - gefolgt von einem langen Prozess des Kürzens. Das Ergebnis soll so konzentriert wie möglich sein: verdichtet und lakonisch knapp.
Sein „Robinson“ ist es - eine nüchtern realistisch wie auch literarisch figurativ dargestellte Begegnung zweier Männer unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Zielen in ihrer unterschiedlichen Lebenssituation, die dennoch auch ein und dieselbe Person sein könnten . . . Und wer ist es dann, der erzählt?
Für die Literatur
Dass Fragen auch nach dem Krimi-Ende bleiben, freut den Autor. Über andere wichtige, jenseits der Literatur, diskutiert er selbst als Gründungsmitglied an der „Academie Kloster Eberbach - Werte in Wirtschaft und Gesellschaft“. Dazu bringt er die Erfahrungen aus dem Studium des „Nonprofit Management“ ein und das berufliche Engagement im Stiftungsmanagement. Und was für die literarische Arbeit? Die Antwort kommt prompt: „Ich lese immer.“
Jörg Ultsch ist Kurzkrimi-Preisträger in Wiesbaden, lebt in Bad Soden und arbeitet in Frankfurt. Foto: privat
Jörg Ultsch ist Kurzkrimi-Preisträger in Wiesbaden, lebt in Bad Soden und arbeitet in Frankfurt. Foto: privat
Spannend verknappt
Richard Lifka "Sonnenkönig"
Der Wiesbadener Detektiv Linus (gemeint = Ninus, d. Red.) Hagen bekommt den Auftrag, die Botschaftertochter Carla Cosian zu überwachen. Wenig später ist Carlas Bruder tot, und eine Medienmanagerin spurlos verschwunden.
Hagen vermutet, dass beide Vorfälle mit dem durch eine anonyme Anzeige bedrohten, korrupten Medienunternehmer Andrej Rolozko zu tun haben, denn sowohl Carlas Freund als auch ihr Bruder und die verschwundene Managerin haben für Rolozko gearbeitet. Nachforschungen in der Vergangenheit der Beteiligten ergeben, dass der Spitzenmanager Rolozko sich vor einigen Jahren mittels eines betrügerischen Bankrotts um Millionen bereichert hat und dabei Carlas Geliebten, Johannes, in den Ruin getrieben hat. Johannes hatte daraufhin Selbstmord begangen. Detektiv Linus (gemeint = Ninus, d. Red.) Hagen befürchtet, dass die attraktive Carla jetzt einen blutigen Rachefeldzug startet. Und gleichzeitig beginnt Rolozko, der mehr und mehr unter Druck gerät, zu immer rabiateren Methoden zu greifen, um sein kriminelles Firmenimperium zu retten.
Vorbild in der Realität
Wie er schon mit dem Namen seines Bösewichtes „Andrej Rolozko“ deutlich macht, hat sich der Autor Richard Lifka für seinen Krimi einen tatsächlichen Fall von Wirtschaftskriminalität zum Vorbild genommen, der überregional für Aufsehen gesorgt hat. Es ist der Fall des Wiesbadener Spitzenmanagers Aleksander Ruzicka. Ruzicka, eine regionale Berühmtheit mit besten Kontakten zur Politik, war jahrelang Deutschland und Zentraleuropa–Chef einer großen Media-Agentur gewesen. 2009 ist er in 68 Fällen der Untreue gegenüber seinem Arbeitgeber Aegis Media zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, zusammen mit Komplizen netto 37 Millionen Euro an Werbegeldern über Tarnfirmen auf eigene Konten abgezweigt zu haben. Er habe, so lautete der Vorwurf des Gerichts, Gratis-Sendezeiten, die Fernsehsender dem Großkunden Aegis Media einräumten, auf eigene Rechnung vermarktet. Im Prozess hatte Ruzicki keinerlei Unrechtsbewusstsein gezeigt und jede Schuld abgestritten. Er warf dem Gericht vor, die Gepflogenheiten der Branche zu verkennen. Inzwischen haben Ruzickis Anwälte eine Millionenklage gegen Aegis eingereicht und Revision gegen das Urteil eingelegt. Ruzicki befindet sich nunmehr seit mehreren Jahren in Haft.
Richard Lifka lehnt seine Romanfigur Andrej Rolozko in vielen Einzelheiten an das reale Vorbild Ruzicki an: Die glamourösen Parties, die Luxusvilla am noblen Wiesbadener Birnbaum, die guten Kontakte zur hessischen Politik (Volker Hoff, im Roman „Hoffmann“, ehemaliger hessischer Minister, war Geschäftsführer einer Partneragentur von Ruzicki), das von ihm unterhaltene Geflecht aus Tarnfirmen, der Spitzname „Sonnenkönig“, die elegante Kleidung und noch einiges mehr. In seinem Buch macht Lifka den Wirtschaftskriminellen zusätzlich zum Gewaltverbrecher und konstruiert eine spannend aufgebaute Geschichte um Freundschaftsverrat und familiäre Verwicklungen, in der nicht nur der Detektiv Hagen, sondern auch dessen Freundin und ein Wiesbadener Polizeikommissar in höchste Gefahr geraten …
Vorgestellt von Jan Schmelcher
Redaktion: nrc
Tod in der Tuchfabrik
Die Zuschauer wurden mit einem teils witzigen, teils spannenden Krimiabend belohnt. Die Autorin Brigitte Glaser führte die Gäste durch den Abend, an dem Wolfram Tewes aus Bielefeld die erste Lesung bestreiten durfte.
Euskirchen-Kuchenheim - Freie Plätze suchte man am Donnerstagabend in der Spinnerei der Tuchfabrik Müller vergeblich. Dabei hatten Museumsleiter Detlef Stender und Brunhilde Weber, die Leiterin der Euskirchener Stadtbibliothek, schon deutlich mehr Stühle aufgestellt, als Karten im Vorfeld verkauft worden waren. Als Stender den Abend eröffnete, hatten rund 120 Leute ihren Weg ins Kuchenheimer Industriemuseum gefunden.
Die Zuschauer wurden mit einem teils witzigen, teils spannenden Krimiabend belohnt. Die Autorin Brigitte Glaser führte die Gäste durch den Abend. Wolfram Tewes aus Bielefeld bestritt die erste Lesung, ihm folgte Richard Lifka, der dem Publikum seinen Roman „Sonnenkönig“ vorstellte. Nach der Pause eröffnete Horst Eckert die zweite Hälfte des Leseabends. Eckert lebt in Düsseldorf und wurde im letzten Jahr mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem „Oscar“ des deutschen Krimis, ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr ist er mit seinem Krimi „Sprengkraft“ für den Preis nominiert. Ob er gewonnen hat, erfährt Eckert erst am Samstagabend beim „Tango Criminale“ in Gemünd.
Im Auszug, den Eckert den Zuhörern präsentierte, befinden sich Martin Zander und Anna Winkler von der Düsseldorfer Polizei auf den Spuren eines marokkanischen Drogendealers. Doch der Einsatz verläuft nicht nach Plan und endet mit einem Bombenattentat. Eckert genoss es sichtlich, sein Publikum in Spannung zu versetzen - und auf dem Höhepunkt gnadenlos den Knalleffekt der Lesung zu setzen.
Das Glanzlicht des Abends setzte allerdings Brigitte Glaser. Sie hatte im Vorfeld in der Tuchfabrik recherchiert und für die Anthologie „Nordeifel Mordeifel“ die Geschichte „Kette und Schuss“ verfasst, die im Industriemuseum spielt. In dem Kurzkrimi besucht ein ehemaliger Mitarbeiter der Tuchfabrik mit seiner Enkelin das Museum und erinnert sich dabei an einen tödlichen Zwischenfall aus vergangenen Tagen. Für ihren spannenden Beitrag erntete Glaser vom Publikum tosenden Applaus. Museumsleiter Stender überreichte der Autorin als Dankeschön für ihre Kurzgeschichte eine Wolldecke, die in der Tuchfabrik hergestellt wurde.
Brigitte Glaser moderierte den Abend in der Spinnerei. (Bild: Nolden)
Von Tim Nolden, 10.09.10
Richard Lifka präsentiert seinen Krimi "Sonnenkönig" im Wiesbadener Pressehaus
03.09.2010 - WIESBADEN
Von Viola Bolduan
Vier Personen und ein Buch. Und damit mehr als eine einfache Lesung. Autor Richard Lifka hat darüber hinaus auf CD eingespielte Musik mitgebracht, Buchhändlerinnen (Buch Habel) verteilen viele Exemplare des neuen Krimis „Sonnenkönig“ auf ihrem Tisch. Am Schauplatz des Pressehauses füllen sich am Donnerstagabend die Stuhlreihen. „Wenn ich König von Deutschland wär...“, hat das Forum der „Kurier Kultur“ zuvor noch nie gehört. Musik spielt eine durchgängige Rolle in Lifkas Kriminalroman, und so auch am Abend der ersten öffentlichen Präsentation in Wiesbaden. Dass die Hauptfigur Detektiv auch am Schlagzeug sitzt, kommt später...
Zunächst kommt Richard Lifka, dann Klaus Krückemeyer. Vor zwei Jahren sind beide schon einmal im Pressehaus gemeinsam aufgetreten. Da hat sich der Wiesbadener Schauspieler beim Autor beschwert, dass dieser seine Detektivfigur Frederic Feuerbach abgeschafft hatte. Jetzt tritt er zivil als Moderator und Rezitator auf und macht seine Sache mit Publikumsansprache ganz vorzüglich. Es sollte aber noch besser werden...
"Sonnenkönig" hat reales Vorbid
An das Fest zum 70. Geburtstag des Dalai Lama in Wiesbaden erinnern wir uns gut. Der Prologtext zum „Sonnenkönig“ beruft sich darauf. Gleichzeitig führt der Autor zwei seiner Figuren ein: Rolozko und Carla. Der Geschäftsmann steht im Mittelpunkt und auf dem Titel. Unter dem Namen „Sonnenkönig“ war auch eine reale Person im Wiesbadener Mediengeschäft einmal bekannt. Die wirtschaftskriminelle Geschichte rund um den ehemaligen Aegis-Media-Manager Aleksander Ruzicka mitsamt dem in Wiesbaden verhandelten Prozess steht im Hintergrund des Kriminalromans, in dem Lifka seine Recherchen – „alles nur geklaut“, tönen die Prinzen – fiktiv verwandelt und verlängert. Das Publikum hört, wie Rolozko sich im Buch verhält...
„Ich finde gut, dass die Geschichte literarisch aufgearbeitet wurde,“ sagt zur Überraschung vieler im Saal der Anwalt des Aegis Media-Unternehmens. Als Privatperson sei er gekommen und kommentiert: „Prima, dass Sie das geschrieben haben.“ Hut ab vor dem Medienkonzern – schließlich war er jahrelang mit in den Schlagzeilen, auch nachdem er seinen Manager entlassen hatte.
Detektiv-Nachfolger ist "Jeans-und-Turnschuhtyp"
Im Buch hat Rolozko natürlich auch einen Gegenspieler. Klaus Krückemeyer, alias Frederic Feuerbach, ist natürlich neugierig auf seinen Nacholger: Privatdetektiv Ninus Hagen sei ein „Jeans-und-Turnschuh-Typ“, charakterisiert Richard Lifka. Und Jan Käfer (Wiesbadener Schauspiel-Ensemble) spricht ihn auf dem Podium kraftvoll nonchalant. Seine Partnerin Anke Budau übernimmt Carlas Part, passend verunsichert, denn sie wacht gerade in einer unbekannten Wohnung auf. Da hat es die erste Leiche schon gegeben. Und die nächste Schießerei wird kommen...
Eine geschickte Abendregie aber lässt am Ende keine verletzten Journalistinnen zu – die Schlussrunde findet in einer spanischen Kneipe statt. Da kann Krückemeyer noch mal aufdrehen. Der Applaus galt den lebhaften Szenen, einer unterhaltsamen Moderation und natürlich Buch und Autor.
Autor Richard Lifka vor dem Büchertisch im Pressehaus mit (von links) Maike Hennel und Elisabeth Pesch von Buch Habel. Foto: wita/MüllerVergrößern
Krimi-Lesung mit Richard Lifka in Wiesbaden
Lesung aus "Sonnenkönig"
Gmeiner-Verlag
Der Wiesbadener Privatdetektiv Ninus Hagen erhält den Auftrag, die Botschafter-Tochter Carla Cosian zu überwachen. Gleichzeitig bittet ihn die Journalistin Lena Rotmilch, Informationen über die Geschäftsführerin einer Medienagentur zu beschaffen.
Beide Aufträge werden durch mysteriöse Todesfälle jäh beendet, doch Ninus und Lena recherchieren auf eigene Faust weiter. Alle Spuren weisen in die Welt der Medienagenturen. Insbesondere der Chef eines großen Firmenimperiums, Andrej Rolozko, in der Branche als der "Sonnenkönig" bekannt, rückt immer deutlicher in den Fokus der Ermittlungen …
Termine
02.09.2010 19:30 Uhr - Presshaus-FoyerKontakt:
Gmeiner-VerlagIm Ehnried 5
88605 Meßkirch
info@gmeiner-verlag.de
http://www.gmeiner-verlag.de
Telefon: (07575) 20 950
Fax: (07575) 20 95 29
Tatort Tuchfabrik in Kuchenheim
01.09.2010
Kreis Euskirchen.
Vom 8. bis zum 12. September dreht sich in der Nordeifel (fast) alles um Mord und Totschlag: Die »Criminale 2010« wird rund 160 Krimiautoren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum anlocken. Die Krimifreunde dürfen sich auf zahlreiche Lesungen und Events freuen. Hier eine Auswahl.
Die Kölner Krimiautorin Brigitte Glaser hat im Rahmen der »Criminale« eine Geschichte mit blutigen Bezügen zur Tuchfabrik Müller geschrieben. Brigitte Glaser, die ohnehin ein Fan des Industriemuseums ist, hat hart vor Ort recherchiert und eine Geschichte ersonnen und gesponnen, die sowohl in der Gegenwart des Museums als auch in der Geschichte (der Tuchfabrik) spielt. Der Titel der Geschichte lautet natürlich: »Kette und Schuss«!
Wer wissen will, wer der Täter war, sollte die Lesung der Geschichte am Donnerstag, 9.9., um 19 Uhr in historischen Spinnerei des Industriemuseums besuchen, die von der Stadtbibliothek in Zusammenarbeit mit dem Museum veranstaltet wird. An diesem Abend lesen neben Brigitte Glaser neben Brigitte Glaser drei weitere renommierte Krimiautoren in der Tuchfabrik: Horst Eckert (Düsseldorf), Richard Lifka (Wiesbaden) und Wolfram Tewes (Bielefeld).
Sonnenkönig …
Richard Lifka
Hessens Medienstadt Nr.1, Wiesbaden, ist der Schauplatz des neuen Krimis von Richard Lifka. Mit „Sonnenkönig“ startet er eine neue Serie um den Wiesbadener Detektiv Ninus Hagen. In seinem Roman greift Lifka auch auf reale Fälle der Medienwelt der Landeshauptstadt zurück. Es geht um Wirtschaftskriminalität im Mediendschungel und politische Verstrickungen im großen Stil.
Der Wiesbadener Privatdetektiv Ninus Hagen erhält den Auftrag, die Botschafter-Tochter Carla Cosian zu überwachen. Gleichzeitig bittet ihn die Journalistin Lena Rotmilch, Informationen über die Geschäftsführerin einer Medienagentur zu beschaffen. Beide Aufträge werden durch mysteriöse Todesfälle jäh beendet, doch Ninus und Lena recherchieren auf eigene Faust weiter. Alle Spuren weisen in die Welt der Medienagenturen. Insbesondere der Chef eines großen Firmenimperiums, Andrej Rolozko, in der Branche als der „Sonnenkönig“ bekannt, rückt immer deutlicher in den Fokus der Ermittlungen …
Der „Sonnenkönig“ ist ein atemberaubendes Verwirrspiel um Politik, Macht und Geld – lebendig und äußerst packend erzählt.
Richard Lifka, geboren 1955 in Wiesbaden, studierte Germanistik, Politik, Geschichte und Soziologie in Mainz und Frankfurt am Main. Er war mehrere Jahre Dozent für Literaturwissenschaft und Deutsche Kulturgeschichte an der Universität Iasi in Rumänien. Seit 1990 ist er als freier Autor und Journalist tätig und hat bereits zahlreiche Kriminalromane, Erzählungen und Kurzkrimis veröffentlicht. (hbh)
Krimiautor Richard Lifka startet eine neue Serie um den Wiesbadener Privatdetektiv Ninus Hagen
Hessens Medienstadt Nr.1, Wiesbaden, ist der Schauplatz des neuen Krimis von Richard Lifka. Mit "Sonnenkönig" startet er eine neuen Serie um den Wiesbadener Detektiv Ninus Hagen. In seinem Roman greift Lifka auch auf reale Fälle der Wiesbadener Medienwelt zurück.
. Es geht um Wirtschaftskriminalität und politische Verstrickungen im großen Stil, bei denen ein Mann die zentrale Rolle zu spielen scheint: Andrej Rolozko, der "Sonnenkönig", Vorstand einer großen Werbeagentur und Regent über ein schier unentwirrbares Geflecht aus Firmen, Beteiligungen und Besitzungen.
Der Wiesbadener Privatdetektiv Ninus Hagen erhält den Auftrag, die Botschafter-Tochter Carla Cosian zu überwachen. Gleichzeitig bittet ihn die Journalistin Lena Rotmilch, Informationen über die Geschäftsführerin einer Medienagentur zu beschaffen.
Beide Aufträge werden durch mysteriöse Todesfälle jäh beendet, doch Ninus und Lena recherchieren auf eigene Faust weiter. Alle Spuren weisen in die Welt der Medienagenturen. Insbesondere der Chef eines großen Firmenimperiums, Andrej Rolozko, in der Branche als der "Sonnenkönig" bekannt, rückt immer deutlicher in den Fokus der Ermittlungen
Richard Lifka, geboren 1955 in Wiesbaden, studierte Germanistik, Politik, Geschichte und Soziologie in Mainz und Frankfurt am Main. Er war mehrere Jahre Dozent für Literaturwissenschaft und Deutsche Kulturgeschichte an der Universität Iasi in Rumänien. Seit 1990 ist er als freier Autor und Journalist tätig und hat bereits zahlreiche Kriminalromane, Erzählungen und Kurzkrimis veröffentlicht. Mit dem Krimi "Sonnenkönig" gibt er sein Debüt im Gmeiner-Verlag.
Sonnenkönig
Richard Lifka
279 Seiten
ISBN 978-3-8392-1096-3
EUR 9,90
Erscheinungstermin: Juli 2010
Ein Bericht vom 30.07.2010
"Vielleicht kochen wir auch"
Aufenthalt als Krimi-Stipendiat in Wiesbaden
Vom 21.04.2010
WIESBADEN. Zum zweiten Mal sind im Mai Krimi-Stipendiaten/innen im
Wiesbadener Literaturhaus zu Gast: Anni Bürkl, Regula Venske und Horst
Eckert. Vor ihrem öffentlichen Empfang am 4. Mai spricht Krimi-Autor
Horst Eckert über seine Erwartungen für den Aufenthalt - und die Vergabe
des Friedrich-Glauser-Preises, denn sein neuer Roman ist nominiert.
Herr
Eckert, im Mai wohnen und arbeiten Sie als Wiesbadener Krimi-Stipendiat
im Literaturhaus der Stadt. Warum wird ein gestandener Krimi-Autor und
mehrfacher Preisträger wie Sie freiwillig wieder zum Stipendiaten?
Ganz
einfach: Ich bin käuflich. Und mir gefällt Wiesbaden und die Idee,
einen Monat lang als Teil eines mörderischen Autorentrios das
Literaturhaus unsicher zu machen. Ich freue mich auf die Stadt und das
Publikum.
Das Wiesbadener
Stipendium betrifft auch Ihre Kolleginnen Regula Venske und Anni Bürkl.
Kennen Sie die Mitglieder Ihrer künftigen Wohngemeinschaft?
Regula kenne und schätze ich, Anni werde ich kennenlernen.
Was
können drei Krimi-Autor/innen miteinander bereden und unternehmen?
Als
Schreiber bin ich ein notorischer Einzeltäter. Da tut etwas Austausch
mal ganz gut. Ich freue mich schon auf eine gemeinsame Flasche Wein und
viele Gespräche. Aber die müssen sich nicht nur um Literatur drehen.
Vielleicht kochen wir auch zu dritt.
Kennen Sie die Stadt Wiesbaden? Was erwarten Sie von ihr?
Ich
hatte einmal eine Lesung hier und die Zeit, einen Nachmittag lang durch
die Stadt zu wandern. Das Flair gefiel mir sehr. Und ich freue mich auch
darauf, zwei Wiesbadener Kollegen wieder zu treffen, Richard Lifka und
Alexander Pfeiffer.
Die
Krimi-Stipendiaten sind während ihres Wiesbaden-Aufenthalts gebeten,
einen Kurzkrimi mit Lokalkolorit zu schreiben. Haben Sie dafür schon
eine Fährten-Idee?
Noch nicht. Aber Wiesbaden
ist Landeshauptstadt. Vielleicht gehe ich mit meiner Story in die
Politik, mal sehen.
Ihr
neuer Roman "Sprengkraft" ist für den Friedrich-Glausner-Preis
nominiert, den Sie 2001 schon einmal bekommen haben. An wen würden Sie
selbst ihn diesmal vergeben?
An den Verfasser von
"Sprengkraft". Ein genialer Thriller über Islamisten und Islamgegner,
über Populisten auf Stimmenfang und Polizisten auf Mörderjagd. Muss man
gelesen haben! Wer war noch mal der Autor?
Sie
schreiben auch als Kolumnist für Focus-Online. Wie wichtig sind die
neuen elektronischen Medien für einen Autor geworden?
Wenn
man es nicht in die Printausgabe schafft, sind eben die elektronischen
Medien wichtig . . . Im Ernst: Für meine Recherchen könnte ich auf das
Internet nicht mehr verzichten.
Sie
haben vor Ihrem Schriftsteller-Beruf lange als Journalist gearbeitet.
Inwiefern hat Sie diese Tätigkeit zum Krimi-/Thriller-Schreiben
verführt?
Vielleicht war ich es leid, die Welt zu
beschreiben, und wollte sie endlich selbst erfinden. Aber ich war sehr
gern Journalist und glaube, dass es eher das Lesen war, das mich zum
Schreiben verführt hat.
Was
kann ein Krimi - über seinen speziellen Fall hinaus - für Leserschaft
aufdecken?
Alles, was Literatur kann: Horizonte
öffnen, den Blick auf andere und sich selbst schärfen, Vorurteile
überdenken helfen. Und im besten Fall tun Krimis das spannender und
unterhaltsamer als andere Arten von Literatur. Ein guter Krimi ist weit
mehr als die Suche nach dem Täter.
Das Gespräch führte
Viola Bolduan.
Ein Kern, der schreibt
Vom 21.04.2010 Viola Bolduan
WIESBADEN. Die Zeiten des "Stammtisches" sind vorbei. Als Arbeitsbegriff
hielt er auch nur vier Monate durch. Rief allerdings im Dezember 2009
zugkräftig mit literarisch anspruchsvoller Vorsilbe versehen als
"Krimistammtisch" etliche zu lockerer Versammlung ins Literaturhaus
herbei. Richard Lifka, neben Susanne Kronenberg, einer der Rufer, hatte
zwischendurch schon mal umgetauft: "Autorenstammtisch" habe doch einen
attraktiveren, weil spartenoffeneren Klang. Das war in Ordnung. Und des
Kompositums zweiter Teil? -"stammtisch" oder ein ähnlich schlichtes
-"treffen"? Jedenfalls findet es statt. Jeden zweiten Dienstag im Monat
treffen sich im Literaturhaus die, die sich über ihr Schreiben
austauschen wollen. Ein veritables "Autorentreffen" also. Mit
Fragezeichen im Kopf, ob das noch junge Pfänzlein nicht doch einen
griffigeren Name verdiene. Das kann ein nächstes Mal diskutiert werden.
An diesem, im April, vierten Treffen ging es zunächst einmal um die
Frage der Taufe. Um andere Fragen auch.
Ein
fester Platz
Gekommen waren acht, darunter auch
Nicht-Wiesbadener/innen, wie Maria Knissel aus Reinheim, Christian Pfarr
(Mainz) und Michael Kibler aus Darmstadt. Er freilich, als
letztjähriger Krimi-Stipendiat im Literaturhaus, kennt diesen Treffpunkt
genauso gut wie schreibende Kriminologen dieser Stadt, Alexander
Pfeiffer und Joachim Biehl, ihre Kollegin Christine Geldmacher und das
Starter-Team Susanne Kronenberg und Richard Lifka. Um einen Tisch herum
bei Milchkaffee, Cola, Wasser und Bier - schließlich bleibt das Café am
Abend offen für seinen "Stammtisch", der nach Wunsch des Literaturhauses
hier einen festen Platz haben soll. Nicht nur am Tisch, auch auf dem
offiziellen Terminkalender des "Lesezeichens". Will das die Runde auch?
Ja.
Aber auch offen bleiben. Weder Verein noch
Anlaufstelle für Beliebigkeit werden. Entsprechende Moderation und
Organisation verlangt da Fingerspitzengefühl. Das trauen sich die
Anwesenden zu. Darüber hinaus eigene Themensetzung für ein Programm.
Aber auch es wieder offen variabel.
Ein
offenes Programm
Etwa: Ein paarmal im Jahr zu Lesungen aus
dem eigenen Kreis einladen, oder Experten zum Gespräch, oder Treffen
mit Autorengästen, wie es sich im Mai anbietet, wenn die drei neuen
Krimistipendiaten im selben Hause wohnen. Das ist verabredet. Termine
gilt es dennoch zu klären - denn es dräut ein 19.Mai, wenn Alexander
Pfeiffer mit Anni Bürkl lesen, aber auch den HSV in der Europe League
gewinnen sehen möchte. Auch die Definition "Wer sind denn `wir´"? wäre
noch genauer zu fassen.
Ein ungelöster Fall
Im
Moment ist es ein harter Kern von Schreibenden in Wiesbaden und Umkreis,
die sich schon lang untereinander kennen. Dieser Kern wäre froh, er
könnte wachsen. Und damit ein Profil schärfen, mit beispielsweise einer
Reihenbildung des "Schwarzen Samstag", der im Februar mit der
Juroren-Sitzung für den Friedrich-Glauser-Preis im Literaturhaus
startete. Dem angestrebten Organisations- und Moderationswechsel unter
den bisherigen Gruppenmitgliedern käme das zupass. Über diesen ersten
"Schwarzen Samstag" hatte Alexander Pfeiffer gewacht. Am
Stamm-Treff-Autoren-Tisch-Abend sorgten Susanne Kronenberg und Richard
Lifka für ein Abarbeiten der Agenda. Aber nach Arbeit hörte sich das
eigentlich nicht an - mehr nach freundlichen Gesprächen unter
schreibenden Kollegen. Wäre da nicht der ungelöste Fall seiner
Benennung. Wozu aber sitzen in ihm ausgewiesene Krimi-Experten und
-Expertinnen?